Chemnitz und die Region Chemnitz sind das Herz der Produktionsforschung in Sachsen. Das ist nicht nur dem Unternehmer- und Erfindergeist in den überwiegend kleinen und mittelständischen Unternehmen geschuldet, sondern auch Ergebnis einer nachhaltigen Förderpolitik des Freistaates in Forschung und Entwicklung am Standort. Inzwischen sind die ganz großen Unternehmen in Sachsen vor Ort – der Automobil- und Maschinenbau boomt und schafft zahlreiche Arbeitsplätze. Der Volkswagen-Konzern beispielsweise kooperiert bereits seit Ende der 90er Jahre eng mit den Fraunhofer-Forschern am IWU. Wichtige Entwicklungsimpulse für den inzwischen größten Automobilbauer der Welt gehen seither auch von Chemnitz aus.
Eine Reihe von aktuellen Zukunftsthemen, beispielsweise zum Karosseriebau oder zur Produktion von ressourceneffizienteren Baugruppen für den Antriebsstrang, werden in der Forschungsfabrik des Instituts bearbeitet. Wirtschaftsminister Dulig überzeugte sich im Rahmen seines Besuches von der wirtschaftlichen Bedeutung der Produktionsforschung für Sachsen und informierte sich bei der Institutsleitung über die Zukunftsentwicklung des Standorts.
»Mit unserer technologisch sehr leistungsfähigen, mittelständisch geprägten Wirtschaft, unserer hervorragenden Hochschul- und Forschungslandschaft sowie unseren bewährten und innovativen Förderinstrumenten zum Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft hat Sachsen eine hervorragende Ausgangsbasis, um die Themen der Zukunft, wie das Internet der Dinge und Industrie 4.0, mit zu bestimmen«, sagte Wirtschaftsminister Martin Dulig bei seinem Besuch.
»Global denken – lokal handeln: Unter diesem Motto wollen wir gemeinsam die Region an die Spitze der Produktionsforschung führen und von hier aus wichtige Impulse an die industrielle Produktion in ganz Deutschland senden«, fasst Prof. Dirk Landgrebe, Geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IWU, die gemeinsamen Gespräche zusammen. »Wir sind uns mit Herrn Dulig einig, dass sich erfolgreiche Unternehmen auch in Zukunft dort engagieren werden, wo sie neben attraktiven Produktionsbedingungen auch exzellente Voraussetzungen für Forschung und Entwicklung vorfinden. Hier sind wir zusammen mit der sächsischen Industrie und Dienstleistern, der Technischen Universität Chemnitz und vielen weiteren Partnern auf dem richtigen Weg.«
Der sächsische Spitzentechnologiecluster »Energieeffiziente Produkt- und Prozessinnovation in der Produktionstechnik« eniPROD® ist eine der zahlreichen regionalen Erfolgsgeschichten. Im Zeitraum zwischen 2009 und 2014 forschten 75 Mitarbeiter der TU Chemnitz sowie des Fraunhofer IWU in 16 Teilbereichen an der Frage, wie man Energie und Ressourcen in der Produktion einsparen kann. Die Ergebnisse flossen zu überwiegenden Teilen auch in die Themen der Forschungsfabrik ein. »Weitere Initiativen mit überregionaler Strahlkraft bereiten wir derzeit vor«, kündigt Prof. Landgrebe an.
Der Freistaat Sachsen war eng in die Entscheidung zur Errichtung der Forschungsfabrik als wichtiges Zukunftsprojekt in Chemnitz eingebunden und hat diese aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Freistaates Sachsen unterstützt. Inzwischen lockt die Modellfabrik Wissenschaftler und Industrievertreter aus der ganzen Welt an und entwickelt sich zu einem Leuchtturm für die Produktionsforschung der Region, das zeigt auch der Besuch von Minister Dulig.